Auch zur Verbandsliga stand am vergangenen Wochenende die Relegation an. Gespielt wurde auf der Kombi-Anlage in Wanne-Eickel. Als Konkurrenten um den Aufstieg traten die Mannschaften vom KSV Baltrum, des MSC Wesel II und der dritten Mannschaft von Dormagen-Brechten an.
Obwohl die Anlage bestens bekannt ist, wurde von allen Mannschaften viel in das Training investiert. Viele Runden wurden gedreht, um in den Spielrhythmus zu kommen. Noch mehr Training investierten die Dormagener, die trotz ihrer weiten Anreise jedes Wochenende und an dem Feiertag zur Deutschen Einheit fast immer vollzählig erschienen. Am Freitag vor der Relegation wurde bekannt, dass es anstatt einen sogar zwei Aufsteiger geben würde. Trotz alledem wollten sich die Weseler nicht darauf ausruhen. Zu sehr war noch die Enttäuschung von der Relegation aus der Vorsaison in Erinnerung geblieben. Der Mannschaft aus Baltrum sah man eher in der Außenseiterrolle. Aber manchmal kommt es anders als man denkt.
Bei sommerlichen Temperaturen startete am Samstag pünktlich die Relegation auf dem System Beton. Gleich zu Beginn wollte der MSC Wesel zeigen, wer Herr auf der Betonanlage ist. Noah Seifert legte als Startspieler mit einer 23 ein super Ergebnis vor und auch alle anderen zeigten eine gute Leistung. Mit einer 135er Mannschaftsrunde lagen die Weseler allerdings nur knapp mit drei Schlägen vor stark aufspielenden Baltrumern. Wie vom MSC Wesel erhofft, konnte Dormagen, die man als härtesten Konkurrenten im Vorfeld ausmachte, nicht mithalten und lag mit acht Schlag hinten. In den Runden zwei bis vier spielten die Weseler sehr konstant auf, ohne dabei ihr volles Potential abzurufen. Außer Noah Seifert, der am Ende des Tages mit einem Schnitt von 25 Schlag (=100 Schlag auf vier Runden) das beste Betonergebnis erzielte. Trotz allem reichte es, um einen Vorsprung von 10 Schlägen vor Baltrum herauszuspielen. Die Baltrumer erzielten mit der letzten Runde die beste Mannschaftsrunde des Tages. Matthias Tomkowitz mit einer 23 und Melanie Willfroth mit ihrer zweiten 22 trugen zu diesem hervorragenden Mannschaftsergebnis von 132 Schlägen bei. Dormagen lag auf dem dritten Platz mit 26 Schlag hinter Baltrum, gar 36 Schlag auf den MSC Wesel II.
Am zweiten Tag ging es auf die schwere Eternitanlage. Zu sicher wollte sich die Weseler Mannschaft trotz des großen Vorsprungs nicht fühlen. Bei der Mannschaftsansprache vor dem ersten Schlag wurde die Devise ausgegeben, die erste Runde zu gewinnen. Den Baltrumern und Dormagenern wollte man sofort signalisieren, dass an dem MSC Wesel an diesem Wochenende kein Weg vorbeiführt. Diese Vorhaben gelang mit Bravour und es wurde in Runde 1 gar das beste Eternitergebnis des Turniers mit 119 Schlag gespielt. Der Vorsprung wuchs damit gegenüber Baltrum um weitere 21(!!!) Schlag und Dormagen um elf Schlag. Obwohl entschieden war, dass der Aufstieg der Weseler Mannschaft faktisch nicht mehr zu nehmen war, spielten sie auf hohem Niveau weiter. Allen voran Oliver Rathjens, der an diesem Tag mit 94 Schlag hervorragte und das beste Turnierergebnis erzielte. Lediglich in Runde vier (der Vorsprung wuchs bis dahin auf den Nichtaufstiegsplatz auf über 50 Schlag an) war die Luft ein wenig raus. Für die Dormagener galt es ebenfalls, von Anfang Gas zu geben, um den Rückstand auf Baltrum schnell zu egalisieren. Dies gelang bereits fast mit der zweiten Runde. Nur noch ein Rückstand von wenigen Schlägen hatte man auf die Baltrumer. Und wer stieg am Ende auf? Letztendlich waren es die Dormagener, die ihre Routine ausspielten und sich den zweiten Aufstiegsplatz sicherten. Der KSV Baltrum glaubte zu spät an seiner Chance und bot erst ab der dritten Runde den Dormagenern die Stirn.
Der Jubel beim letzten Schlag der Weseler fiel nicht so groß aus, dafür war der Abstand viel zu groß. Mit letztendlich nicht erwarteten 47 Schlag auf Dormagen und 58 Schlag auf Baltrum war der Aufstieg verdientermaßen geschafft. Natürlich sind die Weseler Spieler sehr stolz darauf, dass sie den Aufstieg mit diesem Vorsprung herausgespielt haben, hatte man damit in keinster Weise im Vorfeld gerechnet.
Beste Spieler des Turniers waren Noah Seifert, knapp gefolgt von Oliver Rathjens. Schön zu sehen war, dass trotz der vielen Mannschaften und Spieler (90) das Schiedsgericht unaufgeregt und souverän im Hintergrund agierte und bei Ungereimtheiten mit einer kurzen und leisen Ansprache den Spielern gegenüber den Spielbetrieb zügig durchführte.
Ein großer Dank gilt dem MGC Wanne-Eickel, der die Relegation wieder einmal perfekt organsierte und alle Spieler mit Speis und Trank hervorragend versorgte. Man kann nur den Hut davor ziehen, wie oft sich der Verein für solche Maßnahmen zur Verfügung stellt und von dem Orgateam und Helferinnen und Helfer viel private Zeit geopfert wird. Das fängt bereits mit den vielen Trainingstagen an.